Nachdem ein Mitglied der Armada im Vorjahr das 4er-Turnier für sich entschieden hat, hat sich die Vereinsführung wahrscheinlich gedacht, sie muss die Latte heuer etwas höher legen und hat auch die Spieler der 3.5-Kategorie eingeladen. Nun gut, der Einzige, der die Latte etwas höher braucht, ist vielleicht Flosse, aber auch die anderen Mitglieder der Donnerstags-Trainingsgruppe freuen sich auf die neue Herausforderung und gehen voll motiviert in das Turnier. Jetzt, kurz vor Turnierstart, ist es höchste Zeit für einen kleinen Formcheck, nachfolgend die Spieler in der Einzelkritik:
Florian Ausserer: Flori war in den letzten Monaten auch aufgrund des Fußball-Lockdowns sehr häufig auf den Tennisplätzen anzutreffen und einer der fleißigsten der Trainingsgruppe. Die Resultate haben dementsprechend nicht lange auf sich warten lassen: Flori hat bei den Turnieren in Neumarkt und Kaltern stark aufgezeigt und sich auch für das TPRA-Masters in Milano Marittima qualifiziert. Dort hat er allerdings nach eigener Aussage mehr neben als auf dem Platz geglänzt…Beim Heimturnier wird Flori aber sicher voll fokussiert sein und gar einige Gegner vor unlösbare Aufgaben stellen.
Daniel Bachmann: Der Mann, der einst mit einer Justin-Bieber-Gedächtnisfrisur die Punkwelt (!) aus den Angeln heben wollte, hat die E-Gitarre inzwischen mit dem Tennisschläger oder den Rennskiern getauscht. Daniel ist nach einigen Verletzungsproblemen und einer besseren Frisur inzwischen wieder voll im Saft und wird sich mit seiner Fitness und seinem konstanten Spiel auch bei den 3ern zu behaupten wissen.
Armin Guntriner: Armin war auch heuer wieder einer der Trainingsfleißigsten und eine wichtige Stütze der Mannschaft, die es bis in die Playoffs geschafft hat. Wenn Novak Djokovics größter Fan (‘tschuldige Armin!) sein Level halbwegs konstant und stabil abrufen kann, seine Vorhand, die technisch eine Augenweide ist, effizient einsetzen kann und sich nicht ganz zu viele Ideen kurz vor dem Turnier aus den diversen Tennismagazinen holt, könnte er eine der positiven Überraschungen aus Terlaner Sicht beim Turnier werden.
Clemens Hafner: Clemens ist heuer tennismäßig voll durchgestartet und hat sowohl in der Meisterschaft als auch bei den Turnieren richtig abgeräumt. Dass er den Übernamen „Grof“ nicht zu Unrecht trägt, hat er unter anderem beim Turnier in Eggen bewiesen, wo er der ortsansässigen Verwandtschaft als Gentleman alter Schule großmütig den Vortritt gelassen hat – Adel verpflichtet halt eben. Wir sind uns aber sicher, dass es beim Heimturnier keine Skonti mehr geben und Clemens lange im Turnier bleiben wird.
Anton Höller: Der 3.5er wider Willen war auch heuer wieder die Konstanz in Person und hat in der Meisterschaft auch gegen vermeintlich stärkere Gegner eine sehr gute Figur gemacht. Dass Anton immer gewillt ist, sein Spiel zu verbessern und ihm neue Nuancen hinzuzufügen, hat er bewiesen, als er an der Grundlinie kniend an seinem Aufschlag gefeilt hat. Tonix’ Gegner werden sich beim Turnier noch über seinen Kick wundern. Er wird sich so wie immer in seine Spiele reinbeißen, niemanden ein Körndl Sand schenken und so die meisten Gegner vor sehr schwierige Aufgaben stellen.
Elmar Karbon: Ölmi hat schon mit dem letzten Meisterschaftsspiel im Vorjahr seinen Rücktritt verkündet und so nach Meinung vieler in der Trainingsgruppe im Gegensatz zu einem gewissen R.F. aus der Schweiz genau am Höhepunkt aufgehört. Als freilich heuer in der Meisterschaft in Marling Not am Mann war, war Elmar sofort zur Stelle, um der Mannschaft auszuhelfen und wird es auch weiterhin sein, davon sind wir überzeugt. Da in den letzten Wochen das Knie wieder etwas gezwickt hat, hat Elmar heuer leider für das Tunier absagen müssen (“Hauptsoch i hon in leschten Training no amol gegnen Uolki gwungen”). Mir segn ins währendn Turnier bei a poor Bierlen in der Tennisbar, Ölmi!
Klaus Kornprobst: Korni hat heuer in der Meisterschaft seinen Teamkollegen den Vortritt gelassen und konzentriert sich voll auf das Training und das Turnier. In der letzten Zeit war er allerdings öfter im Fernsehen und im Radio zu sehen bzw. zu hören, wir werden sehen, ob sich die Doppelbelastung auf seine Leistungen im Turnier auswirken wird – die Fähigkeiten, weit zu kommen, hat Korni ohne Weiteres.
Hannes Lintner: Es zeichnet sich eine kleine vereinsinterne Sensation ab: es ist Tennisturnier in Terlan…und Hannes fährt nicht in den Urlaub?! Zum ersten Mal seit Bestehen des Turniers wird Pimpl daran teilnehmen und seine markigen Sprüche im Rahmen desselben bestätigen können (“oanmol breakn und donn ausserviern, facile”). Mit seinem mächtigen Aufschlag und seiner krachenden Vorhand sollten einige Runden für Hannes drin sein. Aber viel wichtiger: wenn haun mir nor wieder die Fiorentine afn Grill, Pimpl?
Horst Ohnewein: Die Mitglieder der Trainingsgruppe haben heuer wieder aufatmen können – nachdem der Capitano sich im vorigen Jahr öfter beim Feinschliff der Jungs am Donnerstag hat blicken lassen, ist heuer wieder Normalität eingekehrt: Horsti kommt nie zu den Trainings, präsentiert sich an den 5 Meisterschafts-Sonntagen im TVT-Outfit, gibt da höchstens eine Handvoll Games zwischen Einzel und Doppel ab und kommt dann das nächste Mal zum ersten Turnierspiel mit dem Schläger auf die Anlage, um seinem Gegner seine Vorhände um die Ohren zu peitschen. Wie Oberschiedsrichter Jean-Paul Luisi schon treffend erkannt hat: “Ragazzi, questo sì che è un capitano!”
Florian Patauner: Auch Potte hat sich in den letzten Monaten berufsbedingt an den Donnerstagen sehr rar gemacht und den Trainingsschwerpunkt auf 8 Uhr morgens, also mitten in die Nacht, verlegt, um sich dann oft zu wundern, warum er zu faul war, den letzten, entscheidenden Schritt zum Ball zu machen. Regelmäßige Lehrstunden von Trainingspartner Bette haben dann zur Frage geführt, ob es denn nicht besser sei, mit der Pfanne, anstatt dem Schläger, anzutreten…Taktikguru Piattix geht also voller Selbstvertrauen in das Turnier – dadurch, dass er aber wegen seiner Klassifizierung relativ früh einsteigen wird, ist vielleicht der eine oder andere Sieg drin.
Christian Pircher: Flosse geht heuer als Vorjahressieger top-motiviert in das Turnier und hat die Titelverteidigung minutiös geplant. Die Frau und die Kinder für die nächsten zwei Wochen am Meer, könnten höchstens die lauen Sommernächte in der Tennisbar zum Stolperstein werden. Aber Flosse ist eine Naturgewalt und wird sich auch davon nicht aus dem Konzept bringen lassen. Je näher das Turnier gerückt ist, desto öfter war er auf dem Tennisplatz anzutreffen und auf der Suche nach Gegnern, die ihn in Bedrängnis bringen können. Davon gibt es unter uns Schupfern in der Trainingsgruppe aber leider nicht sehr viele…Beim Turnier sollte sich das heuer aber ändern und wir können uns auf hochklassige Spiele freuen, da Flosse sich immer mit der Aufgabe steigern kann.
Helmuth Rainer: Auch Bette hat heuer wieder an seinem Spiel gefeilt und – YouTube sei Dank – den Griff verändert. Dadurch spielt der Spieler mit dem ehemals flachsten und geradesten Schlag der Trainingsgruppe plötzlich mit viel mehr Flugkurve, kann so das Risiko deutlich minimieren und der Zaun hinter der Grundlinie hat auch seine Ruhe. Unmöglich schön anzuschauen bleibt unser Tennisästhet natürlich trotzdem – und dass die neue Spielweise Früchte trägt und ihn zu einem gefährlichen Außenseiter macht, hat er erst kürzlich beim Turnier in Kaltern mit einigen bemerkenswerten Siegen bewiesen.
Mattia Santoro: Der Dolce und der Gabbana des TVT in Personalunion hat heuer seiner Barbara das Ja-Wort gegeben und sich dann für gefühlte zwei Monate in die Flitterwochen verabschiedet. Die Mitglieder der Armada vermuten, dass die Hochzeitsreise deshalb so lange dauert, weil der TVT-Beau an seinem Outfit tüftelt, mit dem er beim Turnier für Furore sorgen will. Tennis spielen kann Mattia natürlich auch, er wird schon an den ersten Tagen ins Turnier einsteigen und wahrscheinlich einige Runden überstehen, sofern ihm nicht die Outfits ausgehen.
Stefan Schmid: Der Halbfinalist vom Vorjahr geht fit wie noch nie und mit viel Lust auf Tennis ins Turnier. Stefan hat heuer viel gesät und in der Meisterschaft mit einigen knappen Niederlagen bis jetzt leider wenig geerntet. Das soll sich beim Turnier jetzt ändern, Smiff wird – nach dem obligatorischen Hustenanfall in den ersten Games – die Gegner mit seiner Vorhand von einer Ecke in die andere treiben und könnte, sofern er dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann, ähnlich weit kommen wie im vorigen Jahr – sell war logisch die Fine!
Maxi Thaler: “Wos hosch gmocht, Maxi?“ – „0:6, 1:6, obr in zwoaten Sotz hon i afn 1:3 an Spielboll afn 2:3 kopp, wenn i in sem moch, nor drahnts vielleicht“ – An Selbstvertrauen mangelt es dem Youngster in der Trainingsgruppe wahrlich nicht. Warum auch? Maxi sieht das Glas immer halbvoll und das ist eine Qualität, die bei Weitem nicht alle haben. Außerdem kann er das Spiel mit seiner Vorhand so schnell wie wenige in der Trainingsgruppe machen und ist an guten Tagen nur schwer zu schlagen. Für Maxi ist sicher einiges drin, wenn er die Doppelbelastung als OK-Chef gut hinkriegt, denn das, was er vor und während den Turniertagen leistet, passt eigentlich auf keine Kuhhaut – deswegen gebührt ihm schon im Vorhinein ein dickes DANKESCHÖN.
Simon Tinkhauser: Berasatinki, der Mann mit dem extremsten Vorhandgriff zwischen Wellington und Prettau – dem Schreiber dieser Zeilen verknoten sich nur beim Gedanken daran jedes Mal die Elle und die Speiche – kommt frisch erholt direkt vom Urlaub zum Turnier. Wer glaubt, unser Duracell-Hase (“er läuft und läuft und läuft…”) hat im Urlaub Rost angesetzt, wird sich aber gehörig wundern, Simon wird sich auf Hochglanz poliert beim Turnier präsentieren und, sofern er den Kopf frei hat, sein fantastisches Turnier vom vorigen Jahr wiederholen können sowie einige höher eingeschätzte Gegner ausschalten können.
Julian Vasselai: Auch Vassi war heuer öfter auf der roten Asche mit der Trainingsgruppe als auf dem Fußballrasen anzutreffen und hat schon nach wenigen Stunden einiges richtig erkannt: “I spiel mit olls lei Polli…“. Da Vassi eine Fehleraversion und eine absolute Siegermentalität hat, dabei auch noch körperlich topfit ist, hat er sich heuer als wichtige Stütze der 2.-Liga-Mannschaft erwiesen und könnte sein herausragendes Turnier vom vorigen Jahr ohne weiteres wiederholen. Gewinnen freilich wird er dieses wohl nicht, hat ihm sein Fußballmannschaftskollege A.M. doch hoch und heilig versprochen, ihn daran zu hindern – und eben besagtem A.M. glauben wir auf dem Tennisplatz einiges, denn verglichen mit ihm ist dann halt doch wieder Vassi der “Pollo”.
Christian Walcher: Der Mann, der Jogi Löw um seine Sammlung an hautengen Rollkragenpullis beneidet und immer wieder für höchst geistreiche Ergüsse gut ist – “am Ende gwing der…(Denkpause)…der gwing” – ist ein Wettkämpfer vor dem Herrn und hat heuer beim Turnier wieder einiges vor. Als ehemaliger Spitzensportler mit besonders losem Mundwerk ist er mit allen Wassern gewaschen und wird sich gnadenlos auf seine Stärken besinnen. Der Kopf gehört definitiv dazu und wir wissen, dass dies beim Tennis drei Viertel der Miete sind. Damit kann Uolki gar einige Spiele gewinnen.
Klaus Waldthaler: “Ma porco Giuda, des isch jo net meglich!” – Klaus‘ Signature-Fluachsatzl hat man auf den Terlaner Tennisplätzen in der letzten Zeit viel zu selten gehört, aber leider nicht, weil er alles getroffen hat und es keinen Grund zum Fluchen gab…Klaus hat sich in den letzten Monaten (und Jahren) um die Sachen gekümmert, die größer und wichtiger sind als Tennis: den Nachwuchs sowie vor wenigen Wochen seine Sabrina zu heiraten! Jetzt, da das alles erledigt ist, erwarten wir (und vor allem Steven Smith: “i hon no nia gegnen Klaus gwungen, iatz tats vielleicht gian”) ihn bald wieder zurück bei den wöchentlichen Trainings und dem anschließenden Philosophieren bei einem gepflegten Bierchen. Klaus’ Tennisfähigkeiten brauchen wir ja nicht in Frage zu stellen, die sind innerhalb kürzester Zeit wieder da!